Wirtshaus zur Linde

Das Wirtshaus in Euschertsfurth

Die Gründung der Ortschaft Euschertsfurth liegt im Dunkel der Geschichte. Nach Meinung des bekannten Heimatforschers Joseph Klämpfl wurde der Ort im 9. oder 10. Jahrhundert gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung von Euschertsfurth erfolgte im Hermannskodex, der um 1242 verfaßt worden sein soll. Das heutige Anwesen Moser gehörte wie die übrigen Höfe in Euschertsfurth zu den Gütern des Klosters Niederalteich. Daran hat sich bis zur Klosteraufhebung im Jahre 1803 nichts geändert.

Die Literatur erwähnt das Wirtshaus in Euschertsfurth bereits im Jahre 1242. Als Eigentümer des Wirtshauses werden im 18. und 19. Jahrhundert die Adelsgeschlechter der Hilz und Wieninger genannt.

Im Jahre 1808 wurde das größtenteils aus Holz gebaute Wirtshaus durch einen Blitzschlag vollständig eingeäschert. Das Anwesen wurde mit Stein neu Aufgebaut.

Bis weit in unser Jahrhundert war das Wirtshaus ein beliebter Ruheplatz für Fuhrleute und Ochsentreiber, die zu den Ochsenmärkten im Bayer. Wald wollten bzw. von dort kamen. Auch in Euschertsfurth wurden Ochsenmärkte abgehalten. Zum Einstellen der Tiere verfügte das Anwesen über eine weitläufige Stallung.

Zum 1. Januar 1861 wurde im Wirtshaus eine Postexpedition mit Brief- und Fahrdienst sowie Poststallungen eröffnet, die dem damaligen Wirt Joseph Weber übertragen wurde. Im Jahre 1887 hat Weber den Postdienst aufgegeben und das Wirtshaus verkauft.

Neuer Posthalter wurde der Rechtsanwalt Theodor Abert aus Hengersberg. Ein weiterer Wechsel erfolgte im Jahre 1894 auf den Bierbrauer A. Loher aus Hengersberg. Die Postagentur wurde zum 31. Januar 1905 aufgelöst.

Zum Wirtshaus gehört die frühere Schwaige Gramlet, die bis weit ins 20. Jahrhundert als Hochweide genutzt wurde.

Aus dem Ortsbild nicht wegzudenken ist die gegenüber dem Wirtshaus stehende Linde, die nach Meinung von Experten mindestens 800 Jahre alt ist.